Den Begriff 'Chakra' haben die meisten Menschen wahrscheinlich schon einmal gehört, genau wie 'Meridiane', vielleicht sogar 'Emotionalkörper'. Aber was ist das eigentlich und könnte man diese Felder auch wirklich wahrnehmen? Oder sind das Konzepte aus dem Yoga oder der Esoterik, die irgendwie wichtig klingen, aber keine echte Realität für uns haben?
Die kurze Zusammenfassung dieser Fragen aus meiner Sicht: Diese Felder sind Realität, mit ein bißchen Übung genauso wahrnehmbar (und wichtig) wie unser physischer Körper und es gibt einige interessante westliche Erklärungsansätze dazu, was das ist.
Starten wir mit den Chakras oder Chakren. Der Begriff stammt aus dem Sanskrit und bedeutet Rad oder Kreis bzw. Scheibe. Chakren sind nach dem Verständnis des Yoga, des tantrischen Hinduismus und des tantrisch-buddhistischen Vajrayana Energiezentren, die sich an der Schaltstelle zwischen dem physischen Körper und den subtileren Energiekörpern befinden.
Aus meiner Sicht sind die Chakren Schaltstellen oder Relaisstationen, die alle Ebenen, grob- und feinstoffliche, miteinander verbinden, Informationen austauschen und für bestimmte physische, emotionale, mentale und seelisch-spirituelle Bereiche und Funktionen zuständig sind. Jedes Chakra hat dabei ein eigenes Bewußtsein, eine eigene Welt, wie eine farbige Membran, durch die wir die Welt aus einem bestimmten Blickwinkel heraus wahrnehmen. Das Wurzelchakra z.B. hat eine (rote) Sphäre oder Feld um sich herum, durch die wir alles aus dem Blickwinkel Sicherheit, Vertrauen und körperliche Kraft und Präsenz wahrnehmen.
Wenn Sie das Thema mehr interessiert, dann schreiben Sie mir doch einfach einen Kommentar z.B. unter das Podcast-Video (Podcast #19), dann schreibe ich dazu in meinem Blog mehr. Heute geht es hauptsächlich um das Thema, ob Chakren (und Meridiane/Nadis) westlich wissenschaftlich nachgewiesen sind.
Die kurze Antwort darauf ist: Nein, aber es gibt einige sehr interessante Ansätze dazu.
Einer der Pioniere der wissenschaftlichen Erforschung von Yoga, Kundalini Energie und Chakren ist Dr. Hiroshi Motoyama. Er hat eine Reihen von Meßgeräten entwickelt, mit denen er elektrische, magnetische und optische Impulse und ihre Veränderungen in den Chakren und Meridianen messen konnte. Seine Forschungen deuten darauf hin, daß es eine klare Verbindung zwischen körperlichen Krankheiten und Störungen in den Energien derjenigen Chakren gibt, die traditionell in der vedischen Sicht diesem Körperbereich, Plexus oder Organsystem zugeordnet werden. Außerdem zeigte seine Forschung, daß das Ajna Chakra (das 3. Auge) bei Menschen, die schon länger Yoga praktizierten, eine deutliche Zunahme an elektromagnetischer Aktivität in diesem Zentrum aufwies bei einer bewußten Aktivierung des Chakras im Vergleich bei nicht trainierten Probanden. Es ist also möglich, die Aktivität der Chakras bewußt zu steuern. In einem zweiten Versuch ergab sich außerdem zusätzlich eine schwache Lichtemission (Biophotonen) aus dem aktivierten Chakra (in diesem Fall das Anahata, das Herzchakra), zusätzlich zu der Emission von elektrischer Energie einer hohen Frequenz und eines hohen elektrischen Potentials.
Die Schlußfolgerung von Motoyama ist, daß diese Ergebnisse darauf hinweisen, daß die subtile Energie im Anahata Chakra in der Lage sein könnte, Energie (Elektrizität, Licht usw.) in der physischen und physikalischen Dimension zu erzeugen. Dafür ist allerdings offensichtlich ein trainiertes, verfeinertes Chakrensystem notwendig. Dieses scheint aber dann Energie in der physischen Dimension erschaffen oder auflösen zu können. Das spricht für die vedische und yogische Sicht, daß Chakren Schaltstellen zwischen der physischen und den feinstofflicheren Ebenen der Realität sind, die nicht nur Informationen zwischen den Ebenen vermitteln, sondern auch psychische Energie in physische und umgekehrt verwandeln können.
Eine zweite Forscherin, die sich intensiv mit der Erforschung von Chakren beschäftigt hat, ist die Kinesiologin Dr. Valerie Hunt und ihre KollegInnen bei der UCLA in USA. Sie verwendete eine Reihe von Meßgeräten, unter anderem EMG-Geräte, die die elektrische Spannung in den Muskeln messen.
Andere Forscher, die sich mit der wissenschaftlichen Erforschung von Chakren, Meridianen und den energetischen Körper des Menschen mit Hilfe von Meßgeräten beschäftigen, sind Patrick Flanagan und Victor Inyushin, die beide eigene Meßgeräte entwickelt haben,um Chakren und ihre Aktivitäten sichtbar zu machen.
Zu der Frage, was Chakren eigentlich genau sind, gibt es meines Wissens nach mehrere Hypothesen: Einmal, daß die Chakren das Ergebnis von Ausbreitungsdifferentialen der Spinalrerven in der Wirbelsäule sind bzw. daß die Chakren mit verschiedenen Nerven-Plexi, genauer Nervenpaaren des Symapthicus verbunden sein könnten (besonders die Anzahl der Blütenblätter, die in der vedischen Traditionen den verschiedene Chakren zugeordnet werden). Die eine Hypothese ist von John Evans, die andere von Wim Borsboom. Martin Smith ist der Ansicht, daß die Chakren und ihre 'Blütenblätter' in Beziehung stehen mit verschiedenen Frequenzen der Schumann Resonanz, also der Eigenschwingung der Erde. Der magnetische Anteil dieser Resonanz könnte stehende Wellen im Perineurium von Gliazellen im Spinalkanal erzeugen.
Aber so interessant diese Ansätze auch sind, sollte uns bewußt sein, daß sowohl die vedisch-yogische Tradition als auch die Traditionelle Chinesische Medizin (die von Meridianen als Energieleitbahnen und drei Datians als Hauptenergiezentren im Körper ausgeht) jahrtausende alte Erfahrungswissenschaften sind, die in der Praxis eine hohe Erfolgsquote haben und von sehr pragmatischen Menschen praktiziert werden, die das ganze System sicher nicht weiter verfolgt hätten über die Zeit, wenn es nicht funktioniert hätte und real ist. Auch hier wieder lade ich Sie ein zu 'First person science', also dazu, eigene Erfahrungen mit der Wahrnehmung und Aktivierung Ihrer Chakren, Energiebahnen und -körper zu machen und eine Möglichkeit dazu finden Sie hier https://www.das-wissen-vom-heilen.de/99Affen
Herzlich,
Ihre Susanne Marx
Zum Weiterlesen
Wim J. Borsboom, The Chakras: A Clearer View, 1999
John Evans, Mind, Body and Electromagnetism, 1992
Dr. Valerie V. Hunt, The Infinite Mind,
dies. and Wayne Massey, A Study Of Structural Integration From Neuromuscular, Energy Field & Emotional Approaches, UCLA Dept. of Kinesiology, 1977
Dr. Hiroshi Motoyama, Chakra Nadi of Yoga and Meridian Points of Acupuncture, 1972
ders., Theories of the Chakras: Bridge to Higher Consciousness, 1982
Zentrum für Energetische Therapien
Hausdorffstr. 138, 53129 Bonn
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